Wäsche, schniide, legge

Zürich 1967
«Chez Hermann» ist ein kleiner, traditionsreicher Coiffeursalon in einem beschaulichen Zürcher Stadtquartier.
Hier trifft sich die gesamte Nachbarschaft zum Haare schneiden und frisieren.
Klatsch und Tratsch gehören zum täglichen Geschäft genauso wie Trocknungs-hauben und Coiffeurscheren.
Nichts, was auch nur ein bisschen von der Norm abweicht, findet Gnade vor dem kritischen Auge der anderen Leute im Quartier.
Daher sind die meisten Menschen, die in dem Coiffeursalon ein und ausgehen, darauf bedacht, möglichst den gängigen Rollenbildern zu entsprechen und keinesfalls durch Ecken und Kanten aufzufallen. Man möchte schliesslich zur guten Gesellschaft gehören.
Doch als einzelne damit beginnen, zu ihrer Eigenheit zu stehen und Mut fassen, um eigene Wege zu gehen, kommt Bewegung in die erstarrten, eingespielten Beziehungsstrukturen des Coiffeursalons.