MUSEEN MAUR, Burgstrasse 8+13, 8124 Maur
Eintritt frei.
VIER ZÜRCHER MALER werden in der Treichler-Stube präsentiert und geben dem rustikalen Raum einen festlichen Charakter. Einer von ihnen war der erste Zeichnungslehrer am Technikum Winterthur.
LÉON PÉTUA (1846–1920) war ein Porträtist, Genre- und Landschaftsmaler aus Besançon, der die Tradition der Akademiekunst mit der Pleinairmalerei zu einem persönlichen Stil vereinigte. 1875 wurde er an das Technikum in Winterthur, das erste der Schweiz, als Zeichenlehrer berufen. Hier unterrichtete der Künstler Generationen von künftigen Technikern, Chemikern und Geometern mit natürlicher Autorität und seltenem pädagogischen Verständnis bis 1915. Emil Bollmann schilderte 1939, wie sein Lehrer auf Richtigkeit der Form grösstes Gewicht legte: «Geschah das nicht, so konnte er sich gelegentlich in seinem köstlichen, gebrochenen Deutsch unwillig ereifern: Sie nicht so zeichnen, wie wenn die Linie ist angefressen vom Mause!» Der Künstler bewohnte mit Augustine Olympe geb. Boucheron (1853–1906) und vier Kindern die Villa Schanzengarten in Winterthur, Büelrainstrasse 15, ein um 1740 errichtetes Landhaus. Der Sohn Auguste Hypolite Pétua-Omlin (1880–1962) wurde Architekt, die Töchter zeigten alle künstlerisches Talent. Ein Schlaganfall setzte dem Leben dieses «in seiner Kunst völlig aufgehenden Menschen, eines überaus verständnisvollen Lehrers, eines geistreichen Erzählers und eines geschätzten Gesellschafters ein plötzliches Ende», wie es der Schwiegersohn Heinrich Treichler-Pétua mit prägnanten Worten zusammenfasste.
JEANNE PÉTUA (1881–1963) war Malerin und Illustratorin, Schülerin ihres Vaters. 1900 erlangte sie das Zeichenlehrerdiplom für schweizerische Fortbildungsschulen, seit 1902 trat sie an Ausstellungen als Künstlerin hervor. 1910 übersiedelte sie nach Paris, wo sie nach dem Ausbruch des Weltkriegs 1914 dauernd residierte.
LÉONIE PÉTUA (1885–1955) war seit 1909 Zeichenlehrerin an der Mädchensekundar- und höheren Töchterschule in Winterthur, seit 1913 mit Friedrich Luchsinger verheiratet. Sie malte Porträts und Landschaften in Aquarell und Pastell. Die beiden Töchter Lily und Nelly, 1914 und 1918 geboren, lebten später verheiratet in Avignon und London.
HERMANN HINDERLING (1853–1936) war Porträtist, Genre-, Historien- und Landschaftsmaler. Aufgewachsen in Maur, wurde Hinderling am Polytechnikum in Zürich zum Künstler ausgebildet und reiste 1873 nach Paris, wo er als Holzstecher sein Brot verdiente und als Schüler des Historienmalers Jean-Léon Gérôme erste Bilder malte. Von 1884 bis 1919 unterrichtete er an der oberen Realschule in Basel Knaben vom 10. bis 14. Altersjahr im Freihand-zeichnen. Seit 1887 mit Luise Fanny Kägi verheiratet, Tochter des Pfarrers in Maur, wurde Hinderling Vater einer achtköpfigen Kinderschar. Als nicht professioneller Maler blieb er konservativ beim akademisch geschulten, soliden Handwerk in einer humanen Ausdruckswelt, die auch das religiöse Geschichtsbild umfasste.
DAS VERMÄCHTNIS AN DIE GEMEINDE MAUR
Die Tochter von Léon Pétua, MARIE TREICHLER-PÉTUA (1884–1971) wirkte von 1912 bis 1939 als Primarlehrerin in Zürich. 1916 heiratete sie den Sekundarlehrer Heinrich Treichler (1879–1946), mit dem sie 1941 nach Maur übersiedelte. Das Ehepaar hatte hier 1927 ein im 17. Jahrhundert erbautes Haus am Kirchweg 1 erworben und an Wochenenden bewohnt. 1946 gestaltete die Witwe dieses zur Pétua-Treichler-Gedenkstätte. Ihr Vermögen kam als Legat zu gleichen Teilen an die Kirchgemeinde und die Politische Gemeinde Maur: die Liegenschaft, antike Möbel und der künstlerische Nachlass ihres Vaters. Im Testament von 1970 verfügte sie ausdrücklich: «Die Bilder sollen in geeigneter Weise das Andenken an das künstlerische Schaffen meines Vaters Léon Pétua und meiner Schwester Jeanne Pétua wachhalten.»
JEANNE PÉTUA (1881–1963) war Malerin und Illustratorin, Schülerin ihres Vaters. 1900 erlangte sie das Zeichenlehrerdiplom für schweizerische Fortbildungsschulen, seit 1902 trat sie an Ausstellungen als Künstlerin hervor. 1910 übersiedelte sie nach Paris, wo sie nach dem Ausbruch des Weltkriegs 1914 dauernd residierte.
LÉONIE PÉTUA (1885–1955) war seit 1909 Zeichenlehrerin an der Mädchensekundar- und höheren Töchterschule in Winterthur, seit 1913 mit Friedrich Luchsinger verheiratet. Sie malte Porträts und Landschaften in Aquarell und Pastell. Die beiden Töchter Lily und Nelly, 1914 und 1918 geboren, lebten später verheiratet in Avignon und London.
HERMANN HINDERLING (1853–1936) war Porträtist, Genre-, Historien- und Landschaftsmaler. Aufgewachsen in Maur, wurde Hinderling am Polytechnikum in Zürich zum Künstler ausgebildet und reiste 1873 nach Paris, wo er als Holzstecher sein Brot verdiente und als Schüler des Historienmalers Jean-Léon Gérôme erste Bilder malte. Von 1884 bis 1919 unterrichtete er an der oberen Realschule in Basel Knaben vom 10. bis 14. Altersjahr im Freihand-zeichnen. Seit 1887 mit Luise Fanny Kägi verheiratet, Tochter des Pfarrers in Maur, wurde Hinderling Vater einer achtköpfigen Kinderschar. Als nicht professioneller Maler blieb er konservativ beim akademisch geschulten, soliden Handwerk in einer humanen Ausdruckswelt, die auch das religiöse Geschichtsbild umfasste.
DAS VERMÄCHTNIS AN DIE GEMEINDE MAUR
Die Tochter von Léon Pétua, MARIE TREICHLER-PÉTUA (1884–1971) wirkte von 1912 bis 1939 als Primarlehrerin in Zürich. 1916 heiratete sie den Sekundarlehrer Heinrich Treichler (1879–1946), mit dem sie 1941 nach Maur übersiedelte. Das Ehepaar hatte hier 1927 ein im 17. Jahrhundert erbautes Haus am Kirchweg 1 erworben und an Wochenenden bewohnt. 1946 gestaltete die Witwe dieses zur Pétua-Treichler-Gedenkstätte. Ihr Vermögen kam als Legat zu gleichen Teilen an die Kirchgemeinde und die Politische Gemeinde Maur: die Liegenschaft, antike Möbel und der künstlerische Nachlass ihres Vaters. Im Testament von 1970 verfügte sie ausdrücklich: «Die Bilder sollen in geeigneter Weise das Andenken an das künstlerische Schaffen meines Vaters Léon Pétua und meiner Schwester Jeanne Pétua wachhalten.»
Öffnungszeiten
Am 31.8. und 1.9. 2024 ohne Begleitung zugänglich. Ab 7.9.2024 bis 18.1.2025 melden Sie sich bitte bei unseren Aufsichten in der Burg Maur. Wir begleiten Sie gerne. - Am 21.9.2024 bleiben die Museen Maur geschlossen wegen Strassensperrungen und Ausfall des öffentlichen Verkehrs betr. europäischer Radmeisterschaften.Weitere Termine
Kontakt
MUSEEN MAUR
Susanna Walder
Kuratorium
Burgstrasse 8
8124 Maur
Schweiz