Aktuelles - Unihockeyclub Lokomotive Stäfa

11.01.2025

Herren GF Runde 12.01.2025 Scharfmacher

Sportinteressierte blicken am morgigen Sonntag nicht etwa nach Adelboden, wo Marco Odermatt vielleicht wieder mal ein Rennen gewinnt oder nach Melbourne, wo die Australien Open beginnen.

Nein, der «Place to be» ist Wetzikon. In der Dreifachturnhalle Widum, einer wahren Kathedrale des Unihockeys kommt es zu einem Spiel, das keinen kalt lässt. Die Römer hatten ihre Gladiatorenkämpfe, die Ritter ihre Turniere, die Spanier «El clasico», die Schotten das «Old Firm»

Aber verweilen wir noch kurz bei «Widum». Was klingt wie eine Gestalt aus «der Herr der Ringe» oder «der Hobbit» ist in Tat und Wahrheit der Begriff für Güter, die Kirchen und Klöster gewidmet wurden. Der Ausdruck bedeutet so viel wie «Brautgabe» oder «Mitgift». Vielleicht ist dieser Hintergrund mit ein Grund, weshalb es Dani Fürst wieder einmal ins Aufgebot der Loki Stäfa geschafft hat. Im «Widum» in Wetzikon soll er jedoch keine Menschen vermählen, sondern für ein Halleluja auf dem Feld sorgen.

«Reiter-Duell» der besonderen Art

Es kommt nämlich zum ultimativen Spitzenspiel, zum Direktduell zwischen der Loki Stäfa und den Floorball Riders. Welcher Reiter in diesem Duell, in diesem Lanzenstechen die Oberhand hat, wird sich eben morgen in Wetzikon zeigen.

Die Freunde des weissen, runden, über den Hallenboden flitzenden Polyethylens, können sich auf einen Leckerbissen freuen. Der amtierende Wintermeister wird vom punktgleichen Tabellenzweiten herausgefordert. Eine bessere Affiche kann man sich nicht ausdenken. Die Lanzen sind poliert, die Pferde gesattelt. Möge der Tjost, ein ritterlicher Zweikampf, beginnen.

Es ist ein Reiter-Duell der besonderen Art. Die Betonung auf «Reiter», denn mit den «Riders» ist es wahrhaftig ein Reiter- und kein Ritter-Duell. An dieser Stelle sei auf den Exkurs «von Rittern und Reitern» im Rahmen der Berichterstattung zur letzten Meisterschaftsrunde im Dezember verwiesen.

Nun gut, möglicherweise werden auch Vertreter der «International Jousting League» diesem Stechen mit den Unihockey-Lanzen beiwohnen. Definitiv erwartet wird mit Matthias (T)Jost, das alte Schlachtross und seinerseits Vorsitzender der Tjostier-Veteranen rechter Zürichsee.

Unihockeykennern zufolge sollen sich die Reiter aus Dürnten, Bubikon und Rüti zwischen Weihnachten und Neujahr extra ins Trainingslager gefahren sein, um sich ansprechend auf dieses Duell vorzubereiten. Derweil liessen es die Stäfner etwas gemütlicher, aber bei Weitem nicht minder fokussierter angehen.

Einige Absenzen

Der Blick auf das Aufgebot, das Insidern bereits vorliegt, zeigt: es gibt viele namhafte Akteure, die im Loki-Kader figurieren, jedoch auch einige Absenzen. Dass es Kassenwart Jonas Kobelt nichts ins Kader der Loki geschafft hat, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass dieser den Ablauf der berühmt-berüchtigten «Barcelona»-Übung noch immer nicht verstanden hat. Da kennt Coach Luca Franchini kein Perdón.

Vorgesehen gewesen wäre der Einsatz von Abwehrhaudegen Raffael Meli. Er ist aber angeschlagen. Die genaue Ursache ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Das Bezirksgericht Pfäffikon jedenfalls zeigt sich enttäuscht über die Absenz. Schliesslich sei es doch essentiell, dass sich gerade Vertretende der Justiz am freien Wochenende sportlich betätigen, heisst es in einer Mitteilung. «Die körperliche Ertüchtigung dient als idealer Ausgleich zum kopflastigen Gerichtsalltag, der einen aufgeweckten Geist verlangt, weshalb wir diese gutheissen.»

Steigende Formkurven

Mit einem wachen Geist erwartet werden darf Lorenzo Schumacher. Er wird wiederum die Stäfner Paradelinie komplettieren. Die Steilheit seiner Formkurve ähnelt zwar noch nicht gerade der Eigernordwand, doch auf Bachtel-Niveau ist diese schon. Davon hat auch die «Unione Sarda» längst Notiz genommen. Im Sportteil titelt die Zeitung in grossen Lettern:

«Slot-Macchina Schumacher: l’attacante Sardo più pericoloso» («Slot-Maschine Schumacher: der gefährlichste Sardische Stürmer»)

Wie gefährlich Schumacher dann im Slot sein wird, wird sich weisen. Die «Unione Sarda» erwartet von ihm noch viele Scorerpunkte. Ein sardischer Sportreporter soll sich sogar für das Spitzenspiel gegen die Riders in Wetzikon akkreditiert haben. Darüber hinaus will die Zeitung in Erfahrung gebracht haben, weshalb sich Schumacher einer guten Form erfreut. Dies soll Recherchen zufolge an der konsequenten Einnahme von Pasta vor den Spielen liegen - wahlweise mit verschiedenen Saucen, jedoch stets mit der nötigen Zufuhr an Kohlenhydraten, die es für die Spiele braucht.

Rund um die andern beiden Drittel des «Trio infernale» stellt sich derweil die Frage, wie gut die nimmermüden Gebrüder Franchini die bittere Niederlage ihres Herzensvereins Inter Mailand gegen Stadtrivale Milan im italienischen Supercup mental verarbeitet haben. Letzten Sonntag schockten die «Rossoneri» die «Nerazzuri» mit dem Siegtor spät in der Nachspielzeit. Seither durchleben die «Interisti» wieder einmal ein kollektives Trauma. «L’Inter si butta via» titelte die «Gazzetta dello Sport» danach mit deutlichen Worten - «Inter wirft sich weg».

Wegwerfen werden sich die Lokianer bestimmt nicht, dafür hineinwerfen in dieses Spitzenspiel, dem die Menschheit entgegenfiebert, wie dem Kinostart eines neuen James-Bond-Films oder dem Verkaufsstart des neusten iPhones.

Vor dem Schlagerspiel gibt es im Übrigen noch den Vormittags-Frühschoppen zwischen der Loki und der Senioren-Chnebel-Gruppe Laupen. Ob in diesem Vorspiel der formstarke Loki-Trumpf Ronco De Conti Siffredi sticht, wird ebenso interessant zu beobachten sein, wie ob Jungspund Timo Payer weiter fleissig Punkte sammelt oder welcher der beiden Eschenlohre über sich hinauswächst. Diese Meisterschaftsrunde verspricht viel Spannung.