Aktuelles - Unihockeyclub Lokomotive Stäfa

13.01.2025

Herren GF Runde Wetzikon

Trotz der bitteren Niederlage im Topspiel gegen die Floorball Riders bleibt die Loki weiter auf Tuchfühlung mit der Spitze.

Dabei hatte an diesem Sonntag im Wetziker Unihockey-Tempel Widum aus Stäfner Optik eigentlich alles planmässig begonnen. Im Vormittags-Frühschoppen zwischen der Loki und der Senioren-Chnebel-Gruppe Laupen ging es schon mal ordentlich zur Sache. Immerhin spielten da ja auch der Tabellenzweite und der Tabellendritte gegeneinander. Im ersten Aufeinandertreffen zum Saisonstart letzten Herbst ging das Duell 2:2 aus.

Wie erwartet war auch diese Partie über weite Strecken wieder ausgeglichen. Nachdem beide Teams in der ersten Hälfte Mühe mit dem Wechseln hatten und dafür je eine Strafe für einen Wechselfehler kassierten, legte die Loki los. Ronco de Conti Siffredi sorgte für den berühmten Ketchup-Effekt. Danach lief es wie bei einem Rohrbruch. Nach ihm trafen Knipser Niels Vetsch und dann auch noch Bäschteli Eschenlohr. Innerhalb von anderthalb Minuten kachelte es also drei Mal im Kasten von Laupen.

Umkämpfte Partie

In einer körperbetonten Partie fanden die Laupner nach der Pause dann jedoch zurück ins Spiel. Mit einem Weitschuss von der Mittellinie und einem kuriosen Treffer, bei dem eigentlich niemand in der Halle genau verstand, wie der Kunststoffball den Weg ins Tor fand, kamen die Zürcher Oberländer bis auf ein Tor heran.

Es brauchte wieder einmal ein Geniestreich des Pizza-Blocks, um die Loki-Führung wieder auszubauen. Lorenzo Schumacher legte auf für Luca Franchini, der einschiessen konnte. Ein weiterer Loki-Treffer wurde im Anschluss wegen eines hohen Stocks annulliert.

Die Schlussphase war dann aggressiv und von vielen Zweikämpfen geprägt. Laupen kam ein paar Minuten vor Schluss tatsächlich nochmals heran, versuchte es ganz zum Schluss auch noch ohne Torhüter. Stäfa verfehlte das leere Tor, traf nur den Pfosten. In der letzten Spielminute landete ein Laupner Abschluss an der Latte. Da hatte die Loki richtig viel Glück. Doch am Ende reichte dies für den knappen Sieg.

Loki Stäfa – Laupen 4:2 (3:0)

Tore Loki: 16. De Conti, 16. Vetsch, 17. S. Eschenlohr, 30. L. Franchini

Nach diesem ersten Kräftemessen hiess es für die Stäfner: abschalten, Batterien aufladen. Denn in den Loki-Reihen wusste natürlich jeder, was da später noch kommen würde: das absolute Topspiel gegen die Floorball Riders, einer der ganz grossen Klassiker des Plauschunihockeys.

Die vergangenen Duelle waren meist spannend. Blickt man zurück auf die letzten drei Saisons, so sieht man: Die Loki konnte zwei Direktuelle gewinnen, zwei Mal gab es ein Unentschieden, zwei Mal siegten die Riders. Aber das ist nur die Statistik. Was zählte, war das hier und jetzt.

Beide Teams gingen äusserst fokussiert in dieses Spitzenspiel. Das spürte jede und jeder in der Halle. Und dann war den Anpfiff da. Als die beiden Teams gerade so ihren Rhythmus zu finden schienen, wurde dieser jäh unterbrochen. Und zwar nicht durch Strafen, sondern, weil der Speaker plötzlich zum Mikrophon griff und eine Reihe von Autokennzeichnen über die Lautsprecheranlage durchgab.

Die Halter dieser Fahrzeuge sollten diese dringend umparkieren, das sie sonst verzeigt würden. Und weil dies auch einige der spielenden Akteure betraf, wurde die Partie schon wenige Minuten nach dem Anpfiff wieder unterbrochen. Ein vom Organisator verordnetes Time-Out für beide Teams quasi. Bei den Riders praktisch ein ganzer Block umparkieren. Die Zürcher Oberländer hatten deshalb für einmal nicht ein halbes Bataillon bei sich auf der Spielerbank.

Ein wahres Spitzenspiel

Auf dem Feld war es von Beginn weg ein intensiver Fight. Die Riders setzten etwas mehr auf das körperbetonte Spiel, die Lokianer eher auf technisches Unihockey mit schnellem Umschaltspiel. Dass die Riders mehrheitlich den Ball haben würden, konnte man annehmen. Ausserdem war augenfällig, dass sich die Reiter gezielt auf die Schlüsselspieler der Loki eingestellt hatten.

Nichtsdestotrotz gelang es der Loki sich einige gute Torszenen zu erspielen. Die beste Gelegenheit bot sich Dani Fürst, der vom Slot abziehen konnte. Er zielte ganz genau, wohl ein bisschen zu genau und hämmerte den Ball ans Lattenkreuz – das war eine Frage von Millimetern. Und auch Lorenzo Schumacher hatte den Treffer auf der Kelle, schaffte es aber nicht den Ball am Goalie vorbeizubringen.

Effizienter im Abschluss

Die Riders wiederum nutzten ihre Chancen eiskalt aus und so führten sie nach einer Viertelstunde mit zwei Toren, ehe Jonathan Eschenlohr verkürzen konnte. Dieser Anschlusstreffer kurz vor der Pause war aus Stäfner Sicht natürlich enorm wichtig.

Im zweiten Durchgang blieb es eine enge Kiste. Doch die Gangart wurde nochmals etwas ruppiger. Da und dort krachte mal ein Spieler in die Bande oder es schepperte wegen der vielen Stockschläge. Später schepperte dann wiederum das Aluminium. Die Loki hatte also schon wieder gewaltiges Pech im Abschluss. Auf der anderen Seite nutzten die Riders den Platz, den man ihnen liess, und bauten die Führung wieder aus.

Am Ende gingen die Stäfner all in. Ohne Torhüter dafür mit sechstem Feldspieler versuchten sie den Anschlusstreffer zu erzielen. Und tatsächlich netzte Luca Franchini ein. Für die letzten Sekunden dieses Spitzenspiels, das diesem definitiv gerecht wurde, gingen die Stäfner logischerweise nochmals volles Risiko und dies zahlte sich für einmal nicht aus. Die Riders trafen aus der Ferne ins verlassene Loki-Tor. Damit war so wichtige Sieg für sie in trockenen Tüchern. Dieses Reiter-Duell, dieser Tjost, wie man im Chargon sagt, ging an die Zürcher Oberländer. Es war ein Kräftemessen auf Augenhöhe mit viel Kampf und einigen guten Torszenen.

Die Riders gewannen, weil sie ihre Chancen kaltblütiger ausnutzten. Daher geht der knappe Sieg letztendlich auch in Ordnung. Die Loki hatte mehrere hochkarätige Chancen, die man in einem so eminent wichtigen Spiel eben dann auch machen muss. Trotz der Niederlage und den nun zwei Punkten Differenz zwischen den Riders und der Loki bleibt es weiterhin spannend an der Tabellenspitze dieser Gruppe. Der Unihockey-Leckerbissen hatte jedenfalls gehalten, was von ihm zu erwarten war.

Nicht mehr «Mr. Anderthalb»

Die «Unione Sarda» berichtet im Sportteil jedenfalls ausführlich. Die Sportredaktion spart auch nicht mit Einzelkritik, wie es in Italien bei Mannschaftssportarten – speziell natürlich beim Fussball – üblich ist. «Schumacher furioso, Sebastiano Eschenlohr deludente».

Ausserdem rechnet die «Unione» vor, was sich jeder der rechnen kann, nach dieser Niederlage ausrechnen konnte. Nämlich, dass Capitano Florian Danninger fortan fürs Erste nicht mehr «Mr. Anderthalb» ist, sondern nun «Mister 1,38». Denn das ist der neue Loki-Punkteschnitt.

Kochbuch und Comeback?

Die Zeitung will im Übrigen auch in Erfahrung gebracht haben, weshalb sich Schumacher aktuell einer guten Form erfreut. Dies soll Recherchen zufolge an der konsequenten Einnahme von Pasta vor den Spielen liegen - wahlweise mit verschiedenen Saucen, jedoch stets mit der nötigen Zufuhr an Kohlenhydraten, die es für die Spiele braucht.

Schumacher selber soll Gerüchten zufolge ein Kochbuch speziell für ambitionierte Hobbysportler herausbringen – unter dem Arbeitstitel «Mai basta pasta!» (nie genug Pasta). Dieses soll in einer italienischen und in einer deutschen Fassung erscheinen. Die deutsche Fassung soll ein Zusatzkapitel umfassen, worin aufgeklärt wird, dass man beispielsweise Spaghetti nichtmit dem Messer zerschneidet, dass eine originale Carbonara weder Rahm und Schinken enthält und dass man beim Bestreuen der Pasta nicht beim Parmesan sparen soll.

Über die Franchinis schreibt das renommierte Blatt pathetisch: «Gli instancabili fratelli Franchini sono ancora di livello mondiale – L’Italia desidera il ritorno nella squadra azzurra!» Die nimmermüden Gebrüder Franchini seien immer noch weltklasse – Italien wünsche sich das Comeback der beiden in der Nationalmannschaft. Bevor dieser fromme Wunsch aber Tatsache werden könnte, wollen die beiden Schlüsselspieler mit der Loki weiter vorne mitspielen und Erfolg haben – auch, wenn es an diesem Sonntag für einmal wieder eine bittere Niederlage gab.

Loki Stäfa – Floorball Riders 2:4 (1:2)

Tore Loki: 16. J. Eschenlohr, 40. L. Franchini

Bemerkungen: Loki-Legende Matthias Tjost auf der Tribüne, ebenso Frau Coach und der versammelte Luca-Franchini-Fanclub. Loki Stäfa ohne Bachmann C. (Fortbildungskurs «Akrobatische Wassersprünge 3-Meter-Brett, nach Absolvierung des Basiskurses «Das grosse Einmaleins des Ein-Meter-Bretts»), Jonas Kobelt (Nachhilfe Übung «Barcelona»), Raffael Meli (rekonvaleszent, Ursache ist Gegenstand laufender Ermittlungen) , Michi Engel (Jahresausflug «Chüngeli-Züchter-Verein» Hombrechtikon und Umgebung), Lukas Schinzel (fasnächtliche Verpflichtungen), Oli Schinzel (önologisches Seminar australische Qualitätsweine), Kurz & Kurz (pädagogische respektive präsidiale Verpflichtungen).