21.02.2024
Wie das Haus 04 der Nachwelt ehalten werden könnte.
Die Diskussion um Erhalt oder Abriss des Hauses 04 des St. Galler Kantonsspitals wird - wenn man den Parteistellungsnahmen glauben schenkt. Obwohl der kantonale Denkmalschutz von einem "Kulturobjekt von kantonaler Bedeutung" spricht, dürften die Sachzwänge des neuen Spitals das Schicksal des 1975 in Betrieb genommenem Hochhausbau besiegeln.
Auch die zum Teil angetönte Entkernung, so dass die Hülle erhalten bleiben könnte, dürfte ausgeschlossen sein, denn einer der grossen Mangelpunkte ist die zu geringe Geschosshöhe des derzeitigen Baus, ein Mass, dass gerade durch die Gebäudehülle vorgegeben wird. Das Gebäude zu entkernen und mit grossem Aufwand einen zentralen Mangel wieder zu bauen wäre ein echter Schildbürgerstreich.
Natürlich ist der Verlust der grauen Energie, die in dem alten Gebäude gespeichert ist, aus aUmwelt- und Klimaschutz-perspektive zu bedauern und es sollte bereits jetzt die möglichst gute Wiederverwertung des Baumaterials geplant werden (was vermutlich auch der Fall ist). Bleibt also noch der Verlust des 'Kulturobjekts'.
Hier müsste innovativ gedacht und eine Virtualisierung des Gebäudes von innen und aussen in Betracht gezogen werden. Ein hoch auflösender Scan des Hauses 04 würde es zukünftigen Architekten und Interessierten erlauben, diese Architektur zumindest im virtuellen Raum zu erleben. Die Kompetenz dafür ist in der Stadt St. Gallen vorhanden und wir könnten damit wenigstens den Geist dieser Architektur erhalten, auch wenn sie in der wirklichen Welt einem neuen Bau weichen musste.