Ultimi aggiornamenti - Unihockeyclub Lokomotive Stäfa

08.12.2024

Herren GF Runde Hittnau

Langsam aber sicher wird es zur Gewohnheit: die Loki holt pro Runde solide anderthalb Punkte. Damit sind die Stäfner weiterhin mittendrin statt nur dabei in dieser Liga und der «c'è solo un capitano» Florian Danninger behält weiterhin sowohl seinen starken Punkteschnitt, also auch die äusserst bizepsumspannende Kapitänsbinde.

In der dritten Meisterschaftsrunde in Hittnau zeigte die Loki im ersten Spiel gegen Greenlight Richterswil einen couragierten und motivierten Auftritt. Von Beginn an waren es die Seebuben vom rechten Ufer, welche die Feldhoheit besassen. Etwas überraschend ging die ganz grosse Torgefahr jedoch nicht vom Pizza-Block aus.

Die Gebrüder Franchini und auch der Schumacher Lorenzo kamen zwar zu einigen Szenen, die das Prädikat «pericoloso» verdienten, für die Tore waren aber andere besorgt. Vetsch würgte die Pille schon nach 10 Minuten zur verdienten Führung rein, nachdem die Loki schon vorher in Führung hätte gehen können.

Schon kurz nach Wiederanpfiff war es der Captain höchstpersönlich, der das Schulheft in die Hand nahm. Danninger schlenzte den Ball einmal quer durch die Halle aufs gegnerische Tor, wo dieser irgendwie den Weg am Torwart vorbei in die Maschen fand. Ein Gnomen-Goal wie aus dem Bilderbuch.

Tadellose Leistung

Insgesamt war das erste Spiel eine absolut tadellose Leistung. Defensiv liessen die Stäfner äusserst wenig zu. Das wenige, was auf den Kasten von Michi Engel zukam, entschärfte dieser souverän. Vor ihm waren es besonders die alten Haudegen Meli und Hottinger, die alles abräumten und abblockten.

Offensiv erspielten sie sich zahlreiche Chancen. Auch Eschenlohr, der aus personellen wie auch taktischen Gründen für einmal wieder als Flügel und nicht als Verteidiger agierte, kam des Öfteren zu Abschlüssen, bei denen es eigentlich nur zwei Möglichkeiten gibt: Bügel oder Hallendach.

Für Ersteres entschied sich Bölle-Mau, der den Ball nach einem genialen Backhand-Ableger Eschenlohrs ins Filet zimmerte und damit auch die letzten Hoffnungen der Grünlichter von der Pfnüselküste im Keim erstickte. Es war dies der erste Skorerpunkt in dieser Saison für Bügel-Bölle-Mau und der erste seit einer gefühlten Ewigkeit. Das war dann zugleich auch der Schlusspunkt in einer Partie, die die Loki souverän für sich entscheiden konnte.

Loki Stäfa – Greenlight Richterswil 3:0 (1:0)
Tore Loki: 10. N. Vetsch, 26. F. Danninger, 33. M. Kerst (S. Eschenlohr)

Das war im zweiten Spiel weniger der Fall. Gegen Cevi Gossau war die Loki zwar wieder über weite Strecken spielbestimmend. Jedoch machten es die Stäfner den Gossäuen dann und wann dennoch zu leicht, irgendwie doch ins Spiel zu finden.

Wieder erspielte sich die Loki ein klares Chancenplus. Aber praktisch eine ganze Halbzeit lang wollte der Ball den Weg ins gegnerische Tor einfach nicht finden. Es brauchte schon eine Unterzahlsituation für Stäfa, um in Führung zu gehen. Wieder einmal waren es die «Special Teams», die lieferten. Wieder einmal war es Yannik Franchini, der in einem wichtigen Moment traf. Dr. Matthias Jost auf der Galerie sollte im Nachhinein dazu sagen, er habe die Führung und den Shorthander gerochen.

Weihnachtsgeschenk für Cevi Gossau

Nun ging es darum, dieses Resultat zu verwalten oder bestenfalls natürlich noch auszubauen. Ronco Siffredi De Conti würgte die Chlure im Stile eines erfahrenen Vollstreckers rein, so dass Dr. Jost auf den Zuschauerrängen allmählich das Augenwässerchen kam.

Allerdings liessen die Stäfner in den Folgeminuten viel zu viel zu, standen zu weit weg von den Gegenspielern und liessen sie zum Abschluss kommen. Das war geradezu eine Einladung. Postwendend erzielte Gossau den Anschlusstreffer.

In den Schlussminuten profitierten die Zürcher Oberländer dann auch noch von einem Eigenfehler in der Gefahrenzone der Stäfner und kamen somit wohl ziemlich unverhofft noch zu einem Punkt. Das war ein Weihnachtsgeschenk und das mehr als zwei Wochen vor Heiligabend. Aus Loki-Sicht war es ganz eindeutig ein verlorener Punkt – verschuldet durch starkes Nachlassen nach der Doppelführung.

Loki Stäfa – Cevi Gossau 2:2 (1:0)

Tore Loki: Y. Franchini (L. Franchini / Shorthander), R. De Conti

Im Einsatz für die Loki: M. Engel, R. Crivelli; F. Danninger, S. Habegger, R. Meli, S. Hottinger; Y. Franchini, L. Franchini, L. Schumacher, N. Vetsch, T. Payer, R. De Conti, S. Eschenlohr, J. Kurz, M. Kerst, M. Huber.

Bemerkungen: Loki-Legende Dr. Matthias Jost auf der Galerie. Loki Stäfa ohne Bachmann C. (Einsteigerkurs Unterwasser-Yoga), Micha Kuhn (familiäre Gründe), Dani Fürst (Wort zum Sonntag), Joel Kurz (präsidiale Verpflichtung), Sven Jocham (Sicherheitsüberprüfung an diversen Weihnachtsmärkten), Oli Schinzel (Wümmet Eiswein).

Damit bleibt die Loki nun also weiterhin punktgleich mit den Floorball Riders an der Spitze. Aufgrund des Torverhältnisses dürfen sich die Riders aber mit dem netten Titel Wintermeister schmücken.

Schon bald kommt es dann zum Direktduell zwischen dem Ersten und dem ersten Verfolger. Diesem Match zwischen den beiden grossen Rivalen fiebern die Fans des Unihockeysports entgegen. Das wird ein Unihockey-Leckerbissen, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Von Rittern und Reitern

P.S.: Ebendiese Floorball Riders bezeichnen sich ja in den Spielberichten auf ihrer Vereinswebsite stolz, anmutig und wohl auch ein bisschen selbstgefällig als «Ritter». Dies soll natürlich eine Anlehnung an den Beinamen sein. Ausserdem steht ja bekanntlich nicht nur in Uerikon ein Ritterhaus, sondern auch in Bubikon.

Nach Konsultation verschiedener Lexika gilt es jedoch zweifelsohne festzuhalten, dass «Rider» nicht Ritter heisst, auch wenn man das in Dürnten, Bubikon und Rüti vielleicht glauben mag. Die beiden Begriffe sind selbstverständlich relativ nahe beisammen. Das steht ausser Frage.

Ein Ritter war gemäss Duden-Definiton im Mittelalter ein Krieger des gehobenen Standes, der zu Pferd in den Kampf zieht auch Angehöriger des Ritterstandes ist. Ein Knappe wird zum Ritter geschlagen. Übrigens werden in Grossbritannien noch heute Menschen für besondere Verdienste mit dem Ehrentitel «Knight of the British Empire» (KBE) ausgezeichnet. Das englische Wort für Ritter ist und bleibt folglich «knight».

Rider ist das Äquivalent zum deutschen Begriff «Reiter». Ein Reiter ist eine Person, die ein Pferd, einen Esel, ein Kamel, ein Dromedar oder irgendein anderes reitbares Tier reitet. Ergo lässt sich sagen: Jeder Ritter ist zwar ein Reiter, jedoch nicht jeder Reiter auch ein Ritter. Des Weiteren steht das englische Wort «rider» im allgemeinen englischen Sprachgebrauch natürlich auch noch für eine Person, die ein Fahrrad oder Motorrad fährt.

Konsequenterweise müssten sich die «Riders» also einen Namenswechsel überlegen oder aber in ihrer hauseigenen Berichterstattung etwas weniger offensiv mit dem Begriff «Ritter» um sich werfen.