Tiny Great Cars - Morris/Austin 1100 & family

Am 15. August 1962 rollte der erste Morris 1100 als (jüngerer) „grosser Bruder“ des legendären Mini vom Band. In seinen Genen trug er diverse technische Errungenschaften, die ihm die Bühne öffneten für internationale Auftritte in wechselnden Rollen. Auf derselben Plattform unter verschiedenen Marken in fast 2,5 Millionen Exemplaren gefertigt, eilte er späteren Entwicklungen des Automobilbaus ebenso voraus wie mit der ästhetisch ansprechenden Interpretation des Form-follows-Function und seinen kompakten Abmessungen bei beachtlichem Raumangebot. Die intern als ADO16 gelisteten Modelle „fluteten“ die Strassen des Swinging London, waren Sinnbild eines fortschrittlichen Lebensstils, brachen in einem Jahrzehnt des gesellschaftlichen Umbruchs mit erstarrten Selbstverständlichkeiten und demokratisierten die Auto-Mobilität mit durchaus ernst zu nehmenden Auto-Mobilen.

Das Kaleidoskop der Modelle spannt zugleich den Bogen zur Zukunft: Die „Tiny Cars“ könnten aktueller kaum sein. Sie verkörpern statt Downsizing als gegenwärtige Verbotskultur grosse Möglichkeitsräume bei ökonomischem Ressourceneinsatz. Analog, machbar, erschwinglich – die rollende „Einstiegsdroge“ für Oldtimer-Fans und solche, die es werden wollen, weist auch Perspektiven im Berufsbild, wem der Schraubenschlüssel näher liegt als der Diagnosestecker.

Initiator: Christian Rutishauser
Kuratorin: PD Dr. Monika Kritzmöller