# Esposizioni

Maarten Baas - New Times

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, 8400 Winterthur
Im Zentrum der Soloschau stehen das übergreifende Thema der Zeit und das Motiv der Uhr, das er mit Videoinstallationen, Designobjekten, Skulpturen oder auch konzeptionellen Projekten beleuchtet.
Erstmals wird in der Schweiz in einer monografischen Ausstellung das Werk des international renommierten, niederländischen Designers und Künstlers Maarten Baas (*1978) präsentiert. Das Gewerbemuseum Winterthur ermöglicht einen breiten Einblick in sein Schaffen und zeigt auch neueste Werke. Im Zentrum der Soloschau stehen das übergreifende Thema der Zeit und das Motiv der Uhr, was er mit raumgreifenden Videoinstallationen, Designobjekten, Skulpturen oder auch konzeptionellen Projekten beleuchtet.

Der international renommierte, niederländische Designer und Künstler Maarten Baas (*1978) verbindet in seinen Projekten Konzeptkunst, Kunsthandwerk, (Video-)Installation, Performance und öffentlichen Raum und bewegt sich damit immer an der Grenze zwischen Kunst und Design. Dabei lassen sich all seine Werke durch einen intellektuellen, aber ebenso rebellischen und verspielten, theatralischen und künstlerischen Stil charakterisieren, mit dem er auch grosse Bekanntheit erlangt hat. 2002 schloss Maarten Baas sein Studium an der angesehenen Design Academy Eindhoven/NL ab und erhielt bereits mit seiner Abschlussarbeit «Smoke» internationale Aufmerksamkeit. In dieser Serie liess er verschiedene Designklassiker durch Feuer verkohlen, ohne die Funktion der Objekte zu zerstören. 2003 dann gründete er in den Niederlanden das Studio Maarten Baas, das bis heute Zentrum seines Schaffens ist. Heute gelten «Smoke» (2002), «Clay» (2006) und «Real Time» (seit 2009) als seine bekanntesten Arbeiten.

Die Soloschau «Maarten Baas – New Times» im Gewerbemuseum Winterthur ist die erste monografische Ausstellung des Designers in der Schweiz. In dieser steht Maarten Baas’ vielfältige und langjährige Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Zeit und dem Motiv der Uhr im Zentrum. Diese Themen beleuchtet er in zahlreichen Facetten und verschiedensten künstlerischen Interpretationen. Seit einer ersten Präsentation am Salone Del Mobile in Mailand im Jahr 2009 entwickelt Baas die Serie «Real Time», für die er Uhren in unterschiedlicher Gestalt entwirft. Dabei handelt es sich um komplexe Werke, in denen die Uhrzeit in Videoprojektionen dargestellt wird. Baas greift den Begriff «Real Time» (dt. Echtzeit) auf, der im Film die Übereinstimmung von dargestellter Zeit und Erzähldauer bezeichnet. Entsprechend zeigen Maarten Baas’ «Real Time Clocks» performative Videos, die während zwölf Stunden gefilmt wurden und jeweils ebendiese zwölf Stunden beanspruchen, damit man sie vollständig sehen kann.

Daneben werden auch Objekte gezeigt, die sich ebenso mit der Zeit beschäftigen. So beispielsweise die verkohlten, zeitlosen Designikonen aus der Serie «Smoke» (2002), die Rückbesinnungen auf Kindheitserinnerungen in der Projektreihe «Clay» (2006) – oder das Objekt «Plastic Chair in Wood» (2008), bei dem Maarten Baas den unterschiedlichen Zeitaufwand thematisiert, den verschiedene Materialien im Herstellungsprozess von Designobjekten erfordern.

Die Ausstellung «Maarten Baas – New Times» zeigt – neben einer Auswahl seiner charakteristischen Designobjekte – ein breites Spektrum seiner «Real Time»-Rauminstallationen und -Videoprojektionen sowie eine Reihe der «Grandfather Clocks» und «Children Clocks». Dabei verbindet Baas Design, Kunst und Technik, aber auch Realität und Fiktion, Sein und Vergänglichkeit miteinander. So denkt er Uhren neu und reflektiert die Relativität der Zeit – und verleitet einen buchstäblich dazu, der Zeit beim Vergehen zuzuschauen.

«Wenn ich gefragt worden wäre, eine Uhr zu entwerfen, wäre ich nicht auf diese Idee gekommen. Ich habe das Video von Bob Dylans «Subterranean Homesick Blues» gesehen. Er hält Poster mit den Wörtern, die er singt, in der Hand und wirft dann diese Poster nach und nach weg. Quasi wie simultane Untertitel. Als ich das sah, fragte ich mich, was wäre, wenn jemand die Zeit in den Händen hält, und nach einer Minute wirft er das Papier weg und dahinter ist die neue Zeit und so weiter. Da war also zuerst dieser technische Trick, den ich dann mit unterschiedlichen Ausformungen weiter ausbauen konnte.» (Baas, 2021)

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